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Die Greenpeace/Gaswende-Studie zeigt: Heizen mit Wasserstoff ist für Haushalte keine sinnvolle Lösung – weder ökonomisch noch ökologisch.
Die Studie „Heizen mit Wasserstoff – Aufwand und Kosten für Haushalte“ wurde von den Fraunhofer-Instituten IEG und ISI im Auftrag von Greenpeace und Gaswende erstellt. Sie analysiert die realistischen Kosten und technischen Anforderungen für den Einsatz von Wasserstoff im Gebäudesektor – mit ernüchternden Ergebnissen.
🔍 Zentrale Aussagen der Studie
- Deutlich höhere Heizkosten: Haushalte, die mit Wasserstoff heizen, müssen mit 74 bis 172 % höheren Kosten im Vergleich zur Gasheizung rechnen.
- Hohe Wasserstoffpreise: Selbst unter optimistischen Annahmen liegen die Bezugskosten bei 21,4 bis 33,3 ct/kWh im Jahr 2035 und 16,3 bis 28,2 ct/kWh im Jahr 2045 – ohne Steuern und Abgaben.
- Kostenintensiver Umbau: Besonders ältere Gebäude benötigen umfangreiche und teure Anpassungen der Gasinstallationen, um für Wasserstoff geeignet zu sein.
- Nicht alle Leitungen sind umrüstbar: Zwar sollen Teile des Wasserstoff-Kernnetzes aus umgerüsteten Erdgasleitungen bestehen, aber nicht alle Leitungen sind geeignet. Dies betrifft insbesondere auch die zum Teil alten Rohrleitungen in Wohn-/Gebäuden.
- Sicherheitsanforderungen steigen: Wasserstoff ist hochentzündlich und diffundiert leichter durch Materialien als Erdgas. Das bedeutet, dass bestehende Sicherheitseinrichtungen wie Absperrhähne, Druckregler und Strömungswächter oft vollständig ersetzt werden müssen.
- Keine wirtschaftlichen Vorteile: Die Studie stellt klar: Keine der untersuchten Szenarien bietet ökonomische Vorteile für EndverbraucherInnen. Nur eine einzige Studie zeigt niedrigere Systemkosten – und auch diese nur unter sehr speziellen Bedingungen.
- Versorgungsunternehmen steigen aus: Aufgrund der hohen Kosten und fehlenden Nachfrage wird Wasserstoff voraussichtlich nicht flächendeckend angeboten.
- Bessere Alternativen vorhanden: Wärmepumpen und Fernwärme sind laut Studie deutlich günstiger und klimafreundlicher. Sie bieten realistische Wege zur Dekarbonisierung des Wärmesektors.
🌱 Fazit für die Wärmewende
Diese Studie macht deutlich: Wasserstoff ist keine effektive Lösung für das Heizen in Gebäuden. Die Technologie ist teuer, ineffizient und mit hohem Aufwand verbunden – selbst unter optimistischen Annahmen. Und obwohl das Gebäudeenergiegesetz H2-ready-Heizungen erlaubt, könnte man mit dieser Technologie in eine Kostenfalle tappen. Die Umstellung auf Wasserstoff ist jedoch nicht nur eine Frage der Energiequelle, sondern auch eine komplexe technische Herausforderung, die zusätzliche Risiken und Kosten mit sich bringt.
📘 Quellen & Download
Die vollständige Studie ist direkt bei Greenpeace verfügbar: 👉 PDF-Download „Heizen mit Wasserstoff“
Weitere Informationen und Zusammenfassungen findest du auch bei Gaswende: 👉 Studienseite bei Gaswende
