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Die Frage, wie Menschen ihren Arbeitsweg gestalten, ist nicht nur ein Spiegel gesellschaftlicher Gewohnheiten, sondern auch ein Indikator für Infrastruktur, Umweltbewusstsein und Mobilitätspolitik. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat im Rahmen des Mikrozensus spannende Daten zum Pendelverhalten der Deutschen veröffentlicht – und die zeigen: Der Wandel ist da, wenn auch langsam.
🚗 Das Auto bleibt Spitzenreiter – verliert aber an Boden
Im Jahr 2020 nutzten noch 68 % der Berufstätigen den eigenen Pkw für den Weg zur Arbeit. 2024 ist dieser Anteil auf 65 % gesunken. Das Auto bleibt damit zwar das meistgenutzte Verkehrsmittel, verliert aber leicht an Bedeutung – ein Trend, der sich vor allem in urbanen Regionen zeigt.
🚆 Öffentliche Verkehrsmittel: Leichte Zunahme dank Deutschlandticket
Der Anteil der Pendlerinnen und Pendler, die mit Bus oder Bahn zur Arbeit fahren, stieg von 14 % im Jahr 2020 auf 16 % im Jahr 2024. Ein möglicher Grund: Die Einführung des Deutschlandtickets im Jahr 2023, das von vielen Arbeitgebern bezuschusst oder sogar vollständig übernommen wird. Besonders in Ballungsräumen zeigt sich hier ein positiver Effekt auf die Nutzung des ÖPNV.

🚲 Fahrrad und Fußweg: Stabil mit leichtem Plus
- Fahrrad: konstant bei 10 % der Berufstätigen
- Zu Fuß: Anstieg von 6 % (2020) auf 7 % (2024)
Gerade in Städten mit kurzen Distanzen und guter Infrastruktur sind diese umweltfreundlichen Alternativen beliebt – und sie gewinnen langsam an Bedeutung.
⏱️ Pendelzeiten: Die Mehrheit bleibt unter 30 Minuten
Unabhängig vom Verkehrsmittel zeigt sich: 70 % der Berufstätigen benötigen weniger als 30 Minuten für den einfachen Weg zur Arbeit. Davon pendeln:
- 19 % weniger als 10 Minuten
- 50 % zwischen 10 und 30 Minuten
- 23 % zwischen 30 und 60 Minuten
- 6 % eine Stunde oder länger
Fazit: Mobilität im Wandel – aber Verbesserungsbedarf bei Infrastruktur
Die Daten zeigen: Während das Auto weiterhin dominiert, holen alternative Verkehrsmittel langsam auf. Politische Maßnahmen wie das Deutschlandticket und der Ausbau von Radwegen könnten diesen Trend weiter verstärken. Doch ohne tiefgreifende Veränderungen in der Infrastruktur – insbesondere im ländlichen Raum – bleibt der Pkw für viele Berufstätige alternativlos.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)
