Nachhaltig Gärtnern – Die Quitte ein fast vergessenes Obst 🍐

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Die Quitte

Die Quitte (Cydonia oblonga) ist ein Baumobst aus der Familie der Rosengewächse und soll ursprünglich aus Transkaukasien, Turkestan und Persien stammen und von dort über Kleinasien nach Südeuropa gelangt sein. Die Bäume wachsen als mittelgroße Sträucher oder kleinere Bäume bis zu 5 Meter Höhe und tragen im Herbst ihre charakteristischen Früchte. Diese haben eine birnen- bis apfelförmige Form, eine leuchtend gelbe Schale und sind in rohem Zustand hart sowie sehr herb im Geschmack. Der Anbau von Quitten findet weltweit überwiegend in warmen und trockenen Gebieten statt. Das hängt mit der späten Reife zusammen, aber auch mit der erhöhten Krankheitsanfälligkeit bei zu viel Niederschlag.

Foto von alter Obstsorte - Quitten
Alte Obstsorte – die Quitte. Foto und copyright: Tanja Schedler

Sortenvielfalt

Weltweit gibt es etwa 200 Sorten. Während es in einigen Mittelmeerländern auch ein paar Sorten gibt, die roh gegessen werden können, müssen die Früchte ansonsten vor dem Verzehr immer gegart werden.

Foto eines Baumwollquittenbaums
Quittenbaum. Foto und copyright: Tanja Schedler

In Deutschland kommen sowohl alte Traditionssorten als auch neuere Züchtungen vor, die sich gut an das mitteleuropäische Klima anpassen. Quitten sind in Ihrer Form ähnlich wie Äpfel und Birnen und gehören auch zu den Kernobstarten. Sie werden deshalb auch in Apfel- und Birnenquitten unterteilt. Erstere ist wegen ihres harten und trockenen Fruchtfleisches etwas aufwendiger zu verarbeiten. Da Apfelquitten viel Pektin enthalten und dadurch sehr gut gelieren, kann man daraus Marmeladen oder Kompott ohne Zugabe von Geliermittel herstellen. Birnenquitten dagegen sind weicher und haben einen milderen Geschmack. Hier sind einige der bekannteren Quittensorten, die sich im deutschen Gartenbau wiederfinden:

  • Baumwollquitte: Sie gehört zu den Apfelquitten und ist durch den starken Flaum auf den Früchten sehr lange haltbar. Sie zeichnet sich durch ein gutes Aroma aus und eignet sich gut für Gelee und Likör.
  • Bereczki: Sie gehört zu den Birnenquitten. Sie hat große süßsäuerliche aromatische Früchte und ist gut geeignet für Kompott, Gelee und als besondere fruchtige Beigabe zu Käse.
  • Konstantinopeler: Sie gehört zu den Apfelquitten und ist eine in Deutschland häufig vorkommende Sorte. Sie ist sehr saftig und aromatisch und hervorragend für Most und Schnaps geeignet.
  • Cydora Robusta: Sie ist eine neuere Züchtung und gehört zu den Birnenquitten. Mit ihrem milden Aroma kann diese Quitte gut für Marmelade, Sirup und Kuchen verwendet werden. Sie zeichnet sich besonders durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit aus.
Foto der Obstsorte Baumwollquitte
Baumwollquitte. Foto und copyright: Tanja Schedler

Inhaltsstoffe

Quitten sind hervorragende Nährstofflieferanten, sie enthalten u.a.:

  • Pektin, welches die Verdauung anregt.
  • Vitamin C: Mit etwa 15 mg pro 100 g wird das Immunsystem, besonders in der kalten Jahreszeit gestärkt.
  • Ballaststoffe: Diese unterstützen ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und fördern eine gesunde Darmflora.
  • Mineralien: Kalium, Eisen und Phosphor tragen zu Herz-Kreislauf-Gesundheit und Blutbildung bei.

Verwendung in der Küche

Quitten enthalten in rohem Zustand Gerbstoffe und schmecken sehr herb. Erst durch Erhitzen entfaltet sich ihr süßlich-fruchtiges Aroma und die Textur wird zart:

  1. Gelee & Marmelade: Hoher Pektingehalt sorgt für eine feste Konsistenz ohne Zusatz von Geliermitteln.
  2. Quittenbrot: Spezialität aus eingedicktem, püriertem Fruchtfleisch.
  3. Kompotte & Chutneys: Mit Gewürzen wie Zimt, Nelken und Vanille verfeinert, ein perfekter Begleiter zu Wildgerichten.
  4. Backwaren: Quitten in Kuchen, Törtchen oder als Füllung für Strudel und Hefeteiggebäck.
  5. Getränke: Quittenlikör, Schnaps, Sirup und sogar Quittenwein bieten ein intensives, blumiges Bouquet.

Standort und Erntezeit

Die Quitte bevorzugt einen sonnigen Standort und durchlässige, kalkhaltige Böden. Zur Blütezeit im späten Frühjahr ist Frostschutz wichtig. Erntezeit ist ab Ende September bis Anfang Oktober, wenn die Schale vollständig gelb ist.

Quelle: eigene Recherche und im Garten

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